Am 20. Februar 2024 wurde Frank Stammer, Fachreferent für Kreislaufwirtschaft des TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V., von den nationalen Normungsgremien der EU-Mitgliedsstaaten zum Vorsitzenden der europäischen Normung im Bereich des Kunststoffrecyclings berufen. Damit folgt Frank Stammer auf die bis-herige Vorsitzende, Kristin Geidenmark-Olofsson, die auf Grund einer beruflichen Neuorientierung das Amt überraschend im November 2023 niederlegen musste.
„Die mir anvertraute Rolle als Vorsitzender dieses so wichtigen europäischen Normungsgremiums für die Transformation der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen erfüllt mich einerseits mit großem Stolz, allerdings hinterlässt Kristin Geidenmark-Olofsson auch ein großes fachliches und persönliches Erbe, dessen Fußstapfen ich ehrwürdig versuche nun in den kommenden sechs Jahren zu füllen.“, so Frank Stammer zu einer neuen Position.
Die Arbeitsgruppe „Kunststoffrecycling“ des Technischen Komitees für Kunststoffe im europäischen Normungsgremium (kurz: CEN/TC 249 WG 11) ist nicht nur eine der federführenden europäischen Kommunikationsplattformen für Experten und Expertinnen in der Normung von Kunststoffrezyklaten, sondern zudem eine der bedeutendsten Koordinationspartner für die europäischen, internationalen, US-amerikanischen und afrikanischen Normungsaktivitäten bei der Aufbereitung von Kunststoffabfällen. Darüber hinaus ist CEN/TC 249 WG 11 von der EU-Kommission mittels eines europäischen Normungsauftrages (Mandat M/584) beauftragt, bis zum 2. August 2025 neue Normungsdokumente zu Güteklassen für getrennte Kunststoffabfälle sowie die Qualitätsbewertung von Kunststoffrezyklaten in Produkten zu entwickeln und die bestehenden Normungsdokumente zur Charakterisierung von Kunststoff-abfällen sowie Kunststoff-Rezyklaten an den Stand der Technik anzupassen.
„Ich bin wirklich sehr auf das Feedback und den Input der europäischen und internationalen Kunststoffindustrie zu den neuen Normungsentwürfen zum Kunststoffrecycling in Europa gespannt, wenn diese Ende Februar bzw. Anfang März durch die nationalen Normungsgremien wie das Deutsche Institut für Normung e.V. zur öffentlichen Kommentierung vorgestellt werden. Den rund 150 Normungsexperten und -expertinnen der Arbeitsgruppe 11 gilt mein gro-ßer Respekt und Dank für die herausragende Arbeit in den vergangenen Monaten bei der Erstellung dieser Dokumente.“, fasst Frank Stammer zusammen.
Die öffentliche Kommentierung von nationalen, europäischen und internationalen Normungsentwürfen, beispielsweise im Norm-Entwurfs-Portal des DIN, ist eine wichtige, aber bislang wenig genutzte Mitgestaltungsmöglichkeit für die Unternehmen der Kunststoffindustrie. So können Unternehmen nicht nur einen ersten Blick in die neuentwickelten Normungsdoku-mente werfen, sondern darüber hinaus auch ihre Interessen in den finalen Entwicklungspro-zess einbringen.
„Die inhaltliche Reflektion und fachlichen Detaildiskussionen der neuen Normungsdokumente zum Kunststoffrecycling und Rezyklateinsatz in neuen Kunststoffprodukten ist nicht nur ein notwendiger Bestandteil der inhaltlichen Diskussion mit den Mitgliedsunternehmen aus der Kunststoffverarbeitung und -aufbereitung im TecPart und damit ein fester Bestandteil der Gremiensitzungen, sondern für die Compoundierer und Recycler zukünftig eine wesentliche Marktabsicherung. Eine starke Branchestimme ist bei dem europäisch stark diskutierten Thema wichtig und zum Vorteil der mitarbeitenden Unternehmen“, so Michael Weigelt, TecPart-Geschäftsführer und Beiratsvorsitzender des DIN-Fachausschuss Normung Kunststoffe zu der starken Fokussierung von TecPart auf die Normung, um so auf die Regulatorik in Europa Einfluss zu nehmen. Zudem weist das DIN auf eine kostenfreie webbasierten Info-Veranstaltung am 22.03.2024 hin, in dem vorgestellt wird, wie „Der Wandel in der Kunst-stoffbranche mitgestaltet“ werden kann. Informationen dazu unter https://www.din.de/de/mitwirken/normenausschuesse/fnk/einladung-zur-fnk-infoveranstaltung-1041980 und www.tecpart.de .