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Das  erste  Halbjahr  ist  in  der  statistischen Auswertung  noch  nicht  vorüber,  doch  schon  jetzt  ist  erkennbar,  dass  alle  Sparten gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zulegen konnten.

Überproportionale Zuwächse verzeichnen dabei die Hersteller von Verpackungsprodukten und von Baubedarfsartikeln mit einem Zuwachs von mehr als sechs Prozent. Die weitaus stärksten Nachfrageimpulse kamen dabei aus der Eurozone, die beim Umsatz um mehr als sechs Prozent zulegte und damit vor den noch immer starken Zuwächsen aus dem Inland, das um die drei Prozent gewachsen ist, liegt.

Durch  den  feiertagsfreien  Juni  ist  davon  auszugehen,  dass  das  erste  Halbjahr  dieses Wachstum bestätigt. Michael Weigelt, im GKV für Statistik zuständig, erkennt jedenfalls „die positive  Grundstimmung  bei  den  Kunststoffverarbeitern“  und  ergänzt  weiter:  „Nach  der jüngst abgeschlossenen Befragung der Branche  sind alle  Indikatoren wie  Lagebeurteilung, Zukunftserwartung  und  die  zurückliegende  Umsatzentwicklung  positiv  und  haben  sich gegenüber dem ersten Quartal verbessert. Dies wird auch in den längeren Laufzeiten der Maschinen  deutlich.  So  wurden  in  vielen  Unternehmen  im  Vergleich  zum  letzten  Quartal mehr Schichten pro Woche gefahren“.

Auch perspektivisch ist die Branche optimistisch.  So erwarten  gemäß  der  oben genannten TecPart-Umfrage  86  Prozent,  dass  die  Entscheidung  der  Briten  für  den  Brexit  keine Auswirkung für das eigene Unternehmen hat. Allerdings rechnen 27 Prozent damit, dass dieser Schritt der deutschen Wirtschaft schaden wird; 46 Prozent sind der Meinung, dass die  Auswirkungen  nicht  absehbar  sind.  Weitere  27  Prozent  gehen  davon  aus,  dass  es kaum  Auswirkungen für die  deutsche Wirtschaft geben  wird.  Zumindest  in  naher  Zukunft werden  die  Auswirkungen  nicht  zu  spüren  sein,  da  59  Prozent  der  Befragten  davon ausgehen, dass der Brexit erst in 2018 vollzogen wird.

Und  dann?  Nach  Meinung  der  Mehrheit  (52  Prozent)  des  Teilnehmerfeldes  werden  die Briten  einen  Status  wie  Norwegen  erhalten  und  Schottland  sich  von  England  losgesagt haben (48 Prozent). Neunzehn Prozent gehen davon aus, dass sich die Briten noch weiter von der EU entfernen und dann einen Status wie die USA einnehmen.

Die günstige Situation wird derzeit von einem stabilen Umfeld bei der Materialbeschaffung gestützt, belastend wirken sich weiterhin die Energiepreise und der zunehmende Engpass bei  den  Fachkräften  aus.  Dennoch konnte  die  Beschäftigtenzahl  durch  die  Verarbeiter  in den  ersten fünf  Monaten  um  5,4  Prozent gesteigert  werden.  Insgesamt ist  dies  auch  ein Trend,  der  in  der  Bundesrepublik  zu  einem  neuen  Rekord  von  43,5  Mio.  Erwerbstätigen führte. Allerdings entwickelte sich bundesweit das zweite  Quartal nicht so dynamisch wie in der Kunststoff verarbeitenden Industrie, was erneut ein Beleg dafür sein könnte, dass diese Werkstoffgruppe  sich  auch  in  schwieriger  werdendem  Umfeld  mit  seinen  innovativen Produkten behauptet. Diesen Nachweis wird die Branche auch wieder im  Oktober auf der K-Messe  in  Düsseldorf,  unter  anderem  mit  der  Verleihung  des  GKV/TecPartInnovationspreises, erbringen.

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